Vertrauensbekundung der Verwaltungsangestellten und des technischen Personals des Brandenburger Theaters

Liebe Theaterfreunde,

wahrscheinlich haben Sie wieder aus der Lokalpresse erfahren, dass es im Brandenburger Theater Probleme gibt.

Dieses Mal ist der Auslöser der Chefdirigent Oliver Tardy.

Ein großer Teil der im Theater Beschäftigten verfasste in diesem Zusammenhang eine Vertrauensbekundung für die

Geschäftsführerin Christine Flieger.

 

Lesen Sie hier die Vertrauensbekundung:

Sehr geehrte Frau Ministerin Dr. Schüle,

sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Scheller,

sehr geehrter Herr Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Erlebach,

sehr geehrte Vorsitzende der Fraktionen in der SVV,

 

mit Bestürzung müssen wir feststellen, dass der Orchestervorstand der Brandenburger Symphoniker
und der designierte Chefdirigent Oliver Tardy ein destruktives und spalterisches Verhalten an den Tag
legen. Wir, die Beschäftigten des Brandenburger Theaters, wollen mit diesem Schreiben eines
klarstellen: wir distanzieren uns ganz ausdrücklich von den Aussagen des Orchestervorstandes und des
designierten Chefdirigenten Olivier Tardy, die die MAZ in ihrem MAZ+ Artikel vom 18.11.2020 zitiert
hat! Bei diesen Aussagen handelt es sich nicht um unsere Meinung. Das Brandenburger Theater ist
sehr viel mehr als das gewählte Vertretungsgremium unserer Musiker.

Wie Herr Tardy im MAZ+ Artikel zitiert wird, wünscht er ,,den Brandenburger Symphonikern trotz der
düsteren und schwierigen Zeiten [...] alles Gute!" Mit der Pandemie umzugehen ist die einzige
Herausforderung, vor der wir im Moment stehen. Bis jetzt ist uns das sehr gut gelungen. Nicht zuletzt,
weil alle Gewerke und die Verwaltung, die freien Mitarbeiter und sicher auch die Brandenburger
Symphoniker immer sehr gut, konstruktiv und zielorientiert zusammenarbeiten. In der täglichen
Zusammenarbeit mit Christine Flieger gibt es aus unserer Sicht keinen Grund, die Arbeitsverhältnisse
im Brandenburger Theater als ,,unmöglich" zu bezeichnen. Ganz im Gegenteil! Wir schätzen Frau
Flieger dafür, dass sie stets für das Theater und seine Mitarbeiter da ist. Sie wirbt unermüdlich für
einen offenen und ehrlichen Umgang und kümmert sich aufopferungsvoll um alle Belange. Ihre
Entscheidungen sind stets davon geprägt, zum Wohle des Brandenburger Theaters zu entscheiden.
Darüber hinaus hat sie für jeden ein offenes Ohr und ist stets gesprächsbereit. Warum sich der
Orchestervorstand und Olivier Tardy bis zur Eskalation beschweren, ist für uns nicht nachvollziehbar.
Kontinuierlich verbessert Frau Flieger die Prozesse im Haus, um unseren Gesellschaftszweck als GmbH
zu erfüllen.

Als sehr befremdlich empfinden wir auch die medialen Alleingänge des Musikergremiums. Seit
geraumer Zeit werden in unsäglichen Zeitungsartikeln u.a. Unwahrheiten verbreitet, betriebsinterne
Informationen preisgegeben oder krude Behauptungen aufgestellt. Diese einseitig geführte
Schlammschlacht in der Presse fällt negativ auf das gesamte Haus zurück, auch auf uns
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das ist nicht hinnehmbar. Wir fürchten sowohl um den Ruf des
Brandenburger Theaters, wie um den Ruf der Brandenburger Symphoniker. In dem Artikel geht es auch
um eine CD-Aufnahme der Brandenburger Symphoniker. Wir können versichern, dass wir alle stolz
sind, wenn eine solche CD aufgenommen wird. Das war auch Anfang des Jahres so, als schon einmal
eine CD aufgenommen wurde. Dieses Mal waren die Aufnahmen aber tatsächlich wie ein
Schnellschuss. Das von Frau Flieger angeführte intransparente Verhalten oder mangelnde
Kommunikation können wir bestätigen. Bis kurz vor der Aufnahme war diese CD ­ Herstellung mehr
ein Gerücht, als eine gut organisierte Produktion.

Wir Mitarbeiter, egal ob Techniker oder Einlasskraft, wir alle sind Kulturarbeiter. Wir alle geben unser
Bestes, damit die Künstler und Künstlerinnen auf der Bühne spielen oder musizieren können. Jeder
Schauspieler, Sänger, Musiker oder Dirigent verdient den größten Respekt für seine oder ihre
Leistungen. Diese Leistungen müssen aber gestützt und getragen sein von unserer Arbeit vor und
hinter der Bühne, in der Verwaltung oder im Foyer. Wir alle haben Arbeitsprozesse zu erfüllen, die
lange vor einer Probe oder einer Aufführung geplant und umgesetzt werden müssen.

Es ist bedauerlich, dass weder der Orchestervorstand noch Olivier Tardy bereit sind, sich auf die
Prozesse im Haus einzulassen und mit ihren Bemühungen aktiv ein Wirgefühl und ein erfolgreiches
Miteinander verhindern.

Sehr geehrte Frau Ministerin, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrter Herr
Aufsichtsratsvorsitzender, sehr geehrte Vorsitzende der Fraktionen in der SVV, wir sprechen unserer
Geschäftsführerin Christine Flieger unser vollstes Vertrauen aus und bauen auf ihre Urteilsfähigkeit.

gez.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Brandenburger Theater GmbH