Frank Martin Widmaier, der neue künstlerische Leiter des Brandenburger Theaters, sorgte bei seinem Auftritt beim Theaterfrühstück am Sonntagvormittag 07.04.2019 für einen Eklat. Sein Plan, das Brandenburger Jugendtheater künftig in „Junge Bürgerbühne“ umzubenennen, löste großen Unmut bei den Besuchern aus.
„Bürgersparte“ am Theater geplant
Widmaier will die aktive Bürgerbeteiligung in der Stadt stärken. Wie an anderen deutschen Bühnen soll es künftig auch am Brandenburger Theater eine breit gefächerte „Bürgersparte“ geben.
Neben der schon bestehenden „Bürgerbühne“ soll es einen neu zu gründenden „Bürgerchor“ geben, der in Inszenierungen singend und mitspielend eingebunden werden soll, und das Jugendtheater soll dann unter dem Label „Junge Bürgerbühne“ subsumiert werden in der Hoffnung, damit noch mehr Mitwirkende anzusprechen.
In zahlreichen Wortmeldungen gaben die Besucher des Theaterfrühstücks ihrer wachsenden Empörung Ausdruck, weil Widmaier offenbar nicht einsah, dass es sich bei dem Namen „Brandenburger Jugendtheater“ um eine „Marke“ handelt, die in den vergangenen Jahrzehnten erfolgreich entwickelt wurde und unter diesem Namen mehrere Auszeichnungen bekommen hat, wie wiederholt den „Papageno Award“ in Gold, den wichtigsten Internationalen Jugendtheaterpreis.
„Namen sind doch Schall und Rauch“
Widmaier unterstrich, dass es nur um eine Namensänderung gehe und inhaltlich alles beim alten bliebe: „Namen sind doch Schall und Rauch.“ Der Meinung waren die Frühstücksbesucher ganz und gar nicht.
Sie diskutierten anschließend noch lange den Aufreger des Tages: „Darüber wird noch zu sprechen sein“, so Günter Lohse von den Freunden des Brandenburger Theaters, die in den vergangenen Jahren vor allem das Brandenburger Jugendtheater maßgeblich gefördert haben. ab
Von Ann Brünink